Funktionsweise eines Hubschraubers
Hubschrauber, (auch Helikopter), zu den Drehflügelflugzeugen zählende Maschine, die im Gegensatz zu herkömmlichen Flugzeugen ihren Auf- und Vortrieb nicht von fest montierten Tragflächen, sondern von umlaufenden Flügeln erhält. Die Einzelflügel oder auch Rotorblätter sind meistens je nach Bedarf über ein Gelenk verstellbar – man kennt auch gelenklose, elastische Elemente. Der motor- oder gasturbinengetriebene Hauptrotor dreht sich um eine vertikale Achse und ist über dem Rumpf angebracht. Bei den üblichen Modellen ist am Heck des Hubschraubers ein Ausgleichsrotor mit horizontaler Achse angebracht. Ohne ihn würde sich die Maschine durch die Drehbewegung des Hauptrotors ständig im Kreis drehen. Wie sein Name schon sagt gleicht dieser zweite Rotor das durch den Hauptrotor verursachte Drehmoment aus. So genannte Tandemhubschrauber verfügen über einen zweiten Hauptrotor am Heck. Dieser übernimmt die Funktion des Ausgleichsrotors, indem er mit entgegengesetztem Drehsinn ebenfalls um eine vertikale verlaufende Achse rotiert.
Steuerung
Ein Hubschrauber ist ein nicht eigenstabiles Luftfahrzeug. Er hat vor allem im Schwebeflug und langsamen Flug stets die Tendenz, seine Fluglage zu verlassen und in die eine oder andere Richtung zu schieben, sich zu neigen oder zu drehen. Dies ist u. a. darin begründet, dass der Neutralpunkt über dem Rumpf und damit über dem Schwerpunkt liegt. Der Pilot muss diese Bewegungen durch kontinuierliche, entgegen wirkende Steuereingaben abfangen. Bei einer Fluggeschwindigkeit oberhalb von ca. 100 km/h verhält sich ein Hubschrauber ähnlich wie ein Tragflächenflugzeug und ist entsprechend einfach zu steuern.
Zur Steuerung des Hubschraubers benötigt der Pilot – anders als im Starrflügel-Flugzeug üblicherweise rechts sitzend – beide Hände und Füße. Mit der linken Hand kontrolliert er über einen Hebel die kollektive Blattverstellung (engl. Pitch, siehe Bild links) und damit den Auftrieb. Um beim Aufstieg den Abfall der Rotordrehzahl zu verhindern, wird auch die Motorleistung und damit das erzeugte Drehmoment erhöht, entweder manuell, mit einem Drehgriff an diesem Hebel, oder automatisch. Mit der rechten Hand kontrolliert der Pilot über den Steuerknüppel die zyklische Blattverstellung, das heißt die Neigung der Taumelscheibe und damit die Bewegung um Längs- und Querachse.
Am Boden finden sich zwei Fußpedale, mit denen der Heckrotor und damit die Bewegung um die Gierachse gesteuert wird, also die Rechts-Links-Drehung.
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